Es wird viel diskutiert, wie man Schüler aus „bildungsfernen“ Schichten mit entsprechenden Fort- und Weiterbildungsdienstleistungen versorgt, um ihnen gleiche Chancen zu gewähren. Für den schlauen und ehrgeizigen mit schwierigen Zeiten und Elternhaus, kann dies u.U. ein Weg sein. Was aber ist mit den Schülern, denen das Lernen wirklich schwer fällt und die nicht über genügend Intellekt verfügen, um Fach- und Führungspositionen erfolgreich auszufüllen. Wenn man diesen Schülern suggeriert, sie könnten über Fortbildung und Fleiß Ingenieure oder Ärzte werden, dann lügt man sie definitiv an. Zudem funktioniert diese „Bildungslüge“ auch nicht. Trotz beschränkter Fähigkeiten wissen diese Schüler genau, dass die suggerierten Ziele für sie unerreichbar sind. Entsprechend nehmen Sie die Bildungsangebote auch nicht ernsthaft war. Das ist im Grunde auch völlig richtig. Was diese Jugendlichen brauchen ist eine echte produktive Aufgabe. Hierfür reicht die Vermittlung von sogenannten „Sekundärtugenden“ wie Pünktlichkeit, Fleiß und Zuverlässigkeit.
Das zweite Problem besteht darin, dass unsere Gesellschaft nicht genügend Arbeitsplätze für diese Menschen zur Verfügung stellt. Ungelernte Arbeit wird ins Ausland verlagert. Trotzdem wären viele dieser Schüler für eine Ausbildung in vielleicht nicht ungeeignet. Aber der Ruf dieser Jugendlichen ist so schlecht, dass sie oft noch nicht einmal eine Chance bekommen. Eine Patentlösung für das Problem sehe ich auch nicht; aber die Jugendlichen bezüglich ihrer Chancen anzulügen, kann kein Weg sein.